Die Gestalttherapie ist ein ganzheitlicher, moderner Ansatz der Psychotherapie. Sie wurde ursprünglich von den psychoanalytisch geprägten Lore und Fritz Perls sowie von Paul Godmann Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelt und orientiert sich am Geschehen im Hier und Jetzt.
Beispielweise: In welcher Körperhaltung sitze ich während ich Dir etwas von mir erzähle? Wie sind meine Stimme, mein Atem, mein Gesichtsausdruck währenddessen? Nehme ich Verspannungen oder andere Körperempfindungen wahr?
Neben der inhaltlichen, kognitiven Ebene zeigt sich über die Sprache des Körpers eine Fülle an Ausdruck, über den ich mir als Erzählender häufig nicht bewusst bin.
Diese körperlichen Äußerungen sowie Träume und Symptome wie Ängste, Schlaflosigkeit, psychosomatische Beschwerden u.v.m. sind sozusagen die Sprache des Unbewussten. Durch die gestalttherapeutische Begleitung können Sie Zugang erlangen zu einstmals verschütteten Gefühlen und Ihr Leben so befriedigender und erfüllender gestalten.
„Was ist darf sein. Was sein darf kann sich verändern.“
(Werner Bock)
Je mehr Sie lernen, sich zu erlauben, sich so anzunehmen, wie Sie jetzt gerade hier sind, um so mehr wird sich Ihr innerer Entwicklungsprozess, Ihr Leben – und damit Sie selbst mittendrin – organisch weiter entwickeln.
Und, da diese Frage immer wieder auftaucht:
Obwohl verschiedene Medien Verwendung finden können, hat die Gestalttherapie erst mal nichts mit Malen oder Tanzen in kunsttherapeutischer Hinsicht zu tun. Das Wort „Gestalt“ bezieht sich nicht auf das Verb „gestalten“, sondern auf das Substantiv „die Gestalt“. Theoretischer Hintergrund ist die Annahme, dass wir Menschen sogenannte „offene Gestalten“ in uns tragen. Diese sind im Grunde nichts anderes als unabgeschlossene Ereignisse und Konflikte aus unserer Vergangenheit, die (zumeist unbewusst) Energie binden und damit Kraft kosten. Der Gestalt-Ansatz geht davon aus, dass diese offenen Gestalten immer wieder in den Vordergrund drängen, um sich zu schließen, um ganz werden zu können.